Mittlerweile sind mehrere hundert Ursachen für Polyneuropathien bekannt. Deren Abklärung ist für das Management dieser Erkrankungen des peripheren Nervensystems entscheidend. Wann reicht die Basisdiagnostik, wann ist diagnostische Detektivarbeit gefragt? Eine neue Leitlinie hilft bei der Abklärung der Volkskrankheit weiter.
Polyneuropathien sind eine große heterogene Gruppe von Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Typisch sind stechende, brennende Schmerzen in beiden Füßen, Ameisenlaufen an den Beinen, das Gefühl, auf Watte zu gehen oder häufiges Stolpern. Aber auch ganz andere Verlaufsformen und Symptome sind möglich. Im Einzelfall kann die Diagnose eine Herausforderung sein. Der Koordinator der neuen Leitlinie, Prof. Dr. Dieter Heuss, bringt in dieser Folge viele Beispiele dafür mit.
Vier bis fünf Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen. Die häufigsten Formen sind die diabetische und die alkoholtoxische Polyneuropathie. Weit seltener ist zum Beispiel das Guillain-Barré-Syndrom, das als medizinischer Notfall gilt. Bei welchen Symptomen sollte weiter abgeklärt werden? Was kann bereits eine ausführliche Anamnese leisten und wann ist eine Liquor- oder genetische Diagnostik angebracht?
Die aktualisierte Leitlinie "Diagnostik bei Polyneuropathien" soll helfen, das Vorgehen bei Verdacht auf die Nervenerkrankungen strukturiert zu planen. Prof. Dr. Dieter Heuß gibt Einblicke und erzählt, wo es seiner Meinung nach bei der Abklärung noch häufig hapert. Der Neurologe ist leitender akademischer Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Erlangen.
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Redaktion und Realisation: Birte Seiffert