Den Zusammenhang von Sprache und Religion als Ideenlehre nimmt die „Religionslinguistik“ in den Blick. Sie versteht religiöse Kommunikation als einen Prozess, der die Beziehung einer Gemeinschaft zur Transzendenz gestaltet, stabilisiert und erfahrbar macht. Um diese Beziehung analysieren zu können, wird eine Kommunikationstypologie (für monotheistische Glaubenspraktiken) genutzt, die drei zentrale Handlungsformen umfasst: Verkündigung, Verehrung und Vergegenwärtigung. Verkündigung bezieht sich auf die Verbreitung der Glaubenslehre und die Vermittlung von Glaubensinhalten — Verehrung ist die Antwort darauf. Sie dient der Stabilisierung der durch die Verkündigung ausgelösten Wahrnehmung von Paradoxien, die im Glauben auftreten können. Die Vergegenwärtigung zielt darauf ab, die in der Glaubenslehre verkündete Transzendenz im Hier und Jetzt erfahrbar zu machen. Religiöse Sprache ist vor diesem Hintergrund eine funktionale Varietät, die sich durch spezifische Gegenstände, Methoden und Kommunikationsformen auszeichnet. In der Vorlesung werden Möglichkeiten und Begrenzungen des Mediums Sprache in diesem spezifischen Sinne im Vordergrund stehen.
Präsentation (*.pdf): Alexander Lasch. 2025. Sprache und Religion. Zenodo. DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.15175420. Videoaufzeichnungen: https://youtube.com/@AlexanderLasch. Informationen & Material zu allen Vorlesungen: https://kurzelinks.de/fl7f. Worksheet zu den Vorlesungen: https://kurzlinks.de/WorksheetVorlesungen. Intro: "Reflections" von Scott Holmes (CC BY via FMA).
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