Ein Anruf bei der Giftberatung bedeutet oft einen akuten Notfall – sei es wegen Intoxikationen mit Haushaltsmitteln, Medikamenten, Pilzen oder anderen Nahrungsmitteln, sei es wegen Drogen, Chemikalien oder Kohlenmonoxid. Dann ist schnelle Hilfe gefragt und die Fachleute der Giftnotrufzentralen helfen weiter.
Hauptrisikogruppe für Vergiftungen sind Kleinkinder. Aber auch ältere Menschen gelten als besonders gefährdet, betont Hermanns-Clausen in dieser Podcast-Episode. Welche Vergiftungen dabei am häufigsten sind, hängt von der Altersgruppe ab.
Überwiegend sind es medizinische Laien, die beim Team der Vergiftungs-Informationszentrale Rat suchen. Viele Anfragen stammen aber auch von Ärztinnen und Ärzten, von Rettungskräften oder aus der Altenpflege.
Gibt es spezielle Empfehlungen zur Ersten Hilfe im Giftnotfall? „Grundsätzlich gilt – erstmal Ruhe bewahren und keine übereilten Maßnahmen durchführen“, sagt Hermanns-Clausen. „Kein Erbrechen auslösen, weder durch Salzwasser trinken noch Finger in Hals stecken.“ Was stattdessen zu tun ist und wie es insbesondere in unklaren Fällen diagnostisch weitergeht, erläutert die Expertin anhand typischer Fallbeispiele im Gespräch.
Dr. Maren Hermanns-Clausen ist Fachärztin für Innere Medizin und Oberärztin am Universitätsklinikum Freiburg. Dort leitet sie die Vergiftungs-Informations-Zentrale.
Literaturhinweise, Fortbildungsangebote und weitere Informationen finden Sie im Podcast-Artikel auf Springermedizin.de.
Redaktion und Realisation: Birte Seiffert